Adobe XD vs. Figma: Ein Nachruf an Adobe’s Prototyping Tool

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Illustration des Streitthemas 'Adobe XD vs. Figma', das Logo von Adobe XD liegt unter einem Grabstein mit einer Katze darauf, im Hintergrund ein Sternenhimmel, drum herum sind Kreuze und Blumen zu sehen

Adobe XD vs. Figma: Ein Nachruf an Adobe’s Prototyping Tool

Im Bereich der UI / UX Tools haben sich Adobe XD und Figma in den letzten Jahren ein Kopf an Kopf Rennen geliefert. Am Ende haben letztere den Kampf „Adobe XD vs. Figma“ klar gewonnen.
Adobe bot eine Übernahme des Konkurrenten für 20 Milliarden Dollar an, doch die Regulierungsbehörden der EU verhinderten ein derart obszönes Kartell. In Folge beschloss Adobe, aufzugeben und stellte jeglichen Support für XD endgültig ein.
Unpopular Opinion von jemandem, der beide Programme regelmäßig nutzte (und Figma bis heute nutzt): Adobe XD war das weitaus bessere Werkzeug, und wurde zu Unrecht eingestellt. Here’s why.

Figma: Unendlich viele Klicks pro Task. Halbgare Zusatzfunktionen. Ohne stabiles Internet ist man völlig lost.

Es gibt kaum eine Software, die so unnötig verkompliziert arbeitet, wie Figma. Für einfachste Auswahl-Funktionen, die in XD mit ein bis zwei Klicks getan sind, braucht es in Figma, durch wirre Verschachtelungen, gerne mal vier bis sechs Doppelklicks.
Außerdem völliger Irrsinn: Die so genannten „Vektor-Funktionen“ von Figma. Wer schon einmal mit einem richtigen Vektorgrafik-Programm (AKA Adobe Illustrator) gearbeitet hat, merkt es schnell: es gibt hier keinerlei Feingefühl, keine angemessene Kontrolle über den grafischen Output.
Alles in Figma ist darauf angelegt, mit Komponenten und Design-Systemen zu arbeiten. Und bei der Gestaltung von großer und komplexer Software ist das auch sinnvoll. Aber für kleine Websites wird der Gestaltungsaufwand damit deutlich vergrößert.
Und das schlimmste: Figma setzt auf eine ständig perfekte Internetverbindung und läuft per Default zu 100% in der Cloud. Arbeiten im Bordbistro der deutschen Bahn? Vergiss es.

Adobe XD: saubere Integration mit anderen Tools

Die Programme der Creative Cloud, darunter vor allem Illustrator, InDesign und Photoshop, sind weltweiter Industriestandard für die grafische Gestaltung. Insofern ist es sehr hilfreich, wenn ein Prototyping Tool sauber mit ihnen integriert. In XD war es möglich, zu anderen Adobe Programmen hin und her zu copy-pasten. Die Bedienungsmechanismen, Dateien und Shortcuts waren sauber auf einander abgestimmt. So konnten sich professionelle Designer:innen große Mengen an Lernkurve und Arbeitsstunden sparen, die mit Figma zusätzlich anfallen.

Wo bleibt die Live-Geräteansicht für Figma?

Es gibt bis heute kein einziges Tool, das uns so smooth in externen Geräten layouten lässt, wie Adobe XD. Wenn ein iPad oder iPhone verbunden sind, kann in Echtzeit auf dem Screen des Zielgerätes gestaltet werden. Figma lässt seine Prototypen zwar auf anderen Geräten anschauen, jedoch ist die zeitliche Verzögerung so groß, dass das Layout immer auf dem Desktop Screen erfolgen muss. So entsteht eine größere Distanz zum Nutzungsgefühl eines Mobilgerätes.

Die Zukunft des UI / UX Prototypings

Die Entscheidung, Adobe XD einzustellen, war ein massiver strategischer Fehler. Im jahrelangen Kampf „Adobe XD vs. Figma“ lag Adobe in vielen essentiellen Punkten weit vorne. Es wurde nicht nur ein gigantischer Wachstumsmarkt, sondern auch das Weltbeste Prototyping Tool bis dato aufgegeben.
Ich selbst nutze Figma schon lange, da einige meiner Kund:innen in der Software arbeiten. Daher war die Abschaltung für mich persönlich kein Problem. Aber ich verstehe alle Designer:innen, die von der Nachricht schockiert wurden.
Natürlich hat Figma auch seine Vorteile: in der kollaborativen Arbeit an gemeinsamen Projekten ist die Software ungeschlagen. Komponenten und Interaktivität sind deutlich performanter, logischer und umfangreicher umgesetzt, als im eingestellten Adobe Programm. Es bleibt abzuwarten, was die Zukunft bringt, aber mit der Zeit wird Figma zwangsläufig auch eine bessere Integration von anderen Gestaltungsprogrammen anbieten müssen.
Und die Cloud-Problematik ist am Ende vielleicht auch ein sehr deutsches Problem, das politisch gelöst werden muss.

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